Zuckerrübenernte bei Münster/Westfalen

Nicht immer bleibt unentdeckt, wenn wir mit großen und teuren “Ernte-Brummern” über die Felder fahren: die Westfälischen Nachrichten berichteten über die Ernte der Zuckerrüben auf den Feldern eines Kunden der Kemming Agrardienstleistungs-GmbH bei Münster/Westfalen.
Tatsächlich ist der Anbau der Zuckerrübe in der veredlungsintensiven Region westfälisches Münsterland nicht gerade üblich. Mit Auslaufen der Zuckerrüben-Kontingentierung durch die EU-Marktordnung mit dem Anbau 2016 konnten in 2017 alle Landwirte mit der abnehmenden Zuckerindustrie neue Anbauverträge frei schließen. Wurden im Rahmen der EU-Marktordnung im westfälischen Münsterland zwischen der Autobahn A3 westlich und der A1 östlich um 35.000 to Rüben pro Jahr angebaut und zur Verarbeitung in die Fabrik am Niederrhein transportiert, so sind es seit 2017 bis zu 125.000 to Zuckerrüben jährlich.
Der Anbau ist in der Region um Münster/Westf. selber jedoch ehr unüblich. Mit den neuen Anbauerverträgen werden die Landwirte zu einem Viertel an den Transportkosten zur Fabrik beteiligt. Da von Münster aus die Entfernung mit rund 120 km zur nächsten Fabrik sehr hoch sind, werden die Erlöse der Anbauer relativ hoch belasten.
Bei der Wilhelm Kemming GmbH im sächsischen Roßwein/Haßlau stellt sich die Entfernung zur nächsten Zuckerrüben-Fabrick günstiger dar. Traditionell ist das Gebiet um die sogenannte Lommatzscher Pflege ein Schwerpunkt der ostdeutschen Zuckerrüben-Produktion.

11.11.2018|Landwirtschaft|